| Racing | DEM ► Tucheim
- Uwe Laurisch

- 12. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Okt.
just ride 01 | 2025 | Racing |
Tradition verpflichtet: 55. Geländefahrt „Rund um den Fiener“ in Tucheim:
Tucheim gehört seit Jahrzehnten fest zum Kalender der Deutschen Enduro-Meisterschaft. Mit der 55. Auflage der traditionsreichen Geländefahrt „Rund um den Fiener“ feierte der MC Fiener Tucheim e.V. ein beeindruckendes Jubiläum – ein starkes Zeichen für Ausdauer, Leidenschaft und Organisationstalent.
Rund 200 Fahrerinnen und Fahrer nahmen die Herausforderung an und stellten sich dem abwechslungsreichen Terrain, das mit drei anspruchsvollen Sonderprüfungen und einer rund 59 Kilometer langen Etappe alles bot, was das Enduro-Herz begehrt. Ein beachtliches Pensum, gerade in einer Zeit, in der Genehmigungen, Naturschutzauflagen und aufwendige Streckenplanungen vielerorts zur echten Hürde für Veranstalter geworden sind.

Dank des unermüdlichen Einsatzes der Tucheimer Organisatoren und ihrer zahlreichen Helfer präsentierte sich die Veranstaltung erneut als Highlight im DEM-Kalender – traditionsbewusst, perfekt organisiert und sportlich fordernd bis zur letzten Minute.
Enduro-DM Tucheim 2025 – Herbst, Härte, Herzblut
Am dritten Oktober-Wochenende zeigte sich Tucheim von seiner rauen Seite: kühler Wind, Nieselregen, tiefes Gras – echtes Herbst-Enduro. Das Jugendheim bildete erneut den Mittelpunkt des Geschehens: Abnahmen, Start, Parc fermé – alles kompakt, familiär und erfüllt von der vertrauten Mischung aus Motorenlärm, Kaffeeduft und Adrenalin.
Pünktlich um neun Uhr gingen die ersten Fahrer auf drei große Runden – ein langer, fordernder Renntag mit insgesamt zehn Sonderprüfungen, die alles abverlangten, was Ausdauer, Technik und Konzentration betrifft.
Duell der Giganten: Sydow vs. Fischeder
Gleich der erste Test hinter dem Jugendheim war ein Weckruf: sandiger Boden, schnelle Richtungswechsel, enge Kurven – pure Konzentration. Doch schon hier unterlief Jeremy Sydow ein seltener Fehler. Ein Sturz kostete ihn wertvolle Sekunden und brachte seinen härtesten Rivalen Luca Fischeder in Führung.
Was folgte, war das mit Spannung erwartete Duell der Saison. Sydow und Fischeder schenkten sich nichts, die Zeitabstände oft nur im Zehntelsekundenbereich. Doch am Ende setzte sich der Sachse Jeremy Sydow durch: Mit sieben von zehn Bestzeiten holte er nicht nur den Tagessieg, sondern krönte sich auch vorzeitig zum Deutschen Meister in der E1-Klasse – gefeiert vom Sherco-Team mit Sektdusche und breitem Grinsen.
Fischeder blieb mit drei Bestzeiten und konstant starken Läufen ein würdiger Gegner, der den Kampf bis zur letzten Prüfung offenhielt.
Starke Leistungen in E2 und E3
In der E3-Klasse überzeugte Davide von Zitzewitz auf seiner KTM 500 mit kraftvoller Fahrweise und präziser Linienwahl. Gemeinsam mit dem tschechischen Konkurrenten Matyas Chlum sorgte er für reichlich Bewegung im Titelkampf – die Entscheidung fällt nun beim großen Finale in Burg.
Auch die E2-Kategorie bot spektakuläre Szenen: Die schwedischen Brüder Franz und Emil Löfqvist fühlten sich im tiefen Tucheimer Sand sichtlich wohl. Franz gewann mit beeindruckender Konstanz vor Edward Hübner, der trotz technischer Probleme kämpfte wie ein Löwe – ein Paradebeispiel für Erfahrung, Willen und Sportsgeist.
Eine Etappe mit Charakter
Die Tucheimer Runde hatte es in sich: tiefes Gras, rutschige Äste und versteckte Steine verlangten höchste Konzentration. Viele Fahrer beschrieben sie als „zermürbend“, doch mit jeder Runde wurde die Spur sauberer, das Vertrauen größer – klassisches Enduro eben.
Die Mischung aus Tradition, Atmosphäre und sportlicher Härte machte auch die 55. Auflage der Geländefahrt „Rund um den Fiener“ zu einem echten Highlight im DEM-Kalender.
Tucheim bleibt, was es immer war: ein Ort, an dem Enduro nicht nur gefahren, sondern gelebt wird.
Enduro-DM - 6. Lauf - Tucheim - 4.10.2025
Ergebnisse:
A-Championat: 1. Jeremy Sydow, Sherco; 2. Luca Fischeder, Beta; 3. Davide von Zitzewitz, KTM; 4. Franz Löfqvist, S, Yamaha; 5. Edward Hübner, KTM; 6. Fynn Hannemann, Beta; 7. Matyas Chlum, CZ, Sherco; 8. Pascal Sadecki, Fantic; 9. Florian Görner, KTM; 10. Tristan Hanak, KTM.
Stand (nach 6 von 7 Tagen): 1. Sydow, 501 Punkte; 2. Fischeder, 477; 3. Chlum, 425; 4. Hübner, 424; 5. von Zitzewitz, 368; 6. Löfqvist, 362; 7. Hannemann, 341; 8. Sadecki, 314; 9. Edvin Wiberg, S, Beta, 281; 10. Robert Riedel, GASGAS, 279.
E1: 1. Jeremy Sydow, Sherco; 2. Maximilian Wills, Husqvarna; 3. Hannes Lehmann, Yamaha; 4. Arvid Meyer, Husqvarna; 5. Kevin Nieschalk, KTM; 6. Maximilian Müller, Beta; 7. Paul-Erik Huster, KTM.
Stand (nach 6 von 7 Tagen): 1. Sydow, 150 Punkte; 2. Nieschalk, 98; 3. Meyer, 92; 4. Wills, 80; 5. Huster, 74; 6. Müller, 74; 7. Ties Bennink, NL, KTM, 44; 8. Dirk von Zitzewitz, KTM, 42; 10. Lucas Dolfing, NL, TM, 40; 10. Filip Bengtsson, S, KTM, 34.
E2: 1. Franz Löfqvist, S, Yamaha; 2. Edward Hübner, KTM; 3. Emil Löfqvist, S, Kawasaki; 4. Philipp Müller, Beta; 5. Patrick Irmscher, Beta; 6. Julian Almstädt, KTM.
Stand (nach 6 von 7 Tagen): 1. Hübner, 141 Punkte; 2. F.Löfqvist, 124; 3. Müller, 81; 4. Robert Riedel, GASGAS, 80; 5. Irmscher, 67; 6. E.Löfqvist, 66; 7. Wesley Pittens, NL, 50; 8. Daan Bruijsten, NL, KTM, 34; 9. Felix Hail, KTM, 29; 10. Bas Klein Haneveld, NL, 29.
E3: 1. Luca Fischeder, Beta; 2. Davide von Zitzewitz, KTM; 3. Matyas Chlum, CZ, Sherco; 4. Florian Görner, KTM; 5. Tristan Hanak, KTM; 6. Robin Thelen, Beta.
Stand (nach 6 von 7 Tagen): 1. Fischeder, 150 Punkte; 2. Chlum, 128; 3. Hanak, 87; 4. Görner, 74; 5. Leon Thoms, KTM, 67; 6. Nico Rambow, GASGAS, 66; 7. Thelen, 66; 8. von Zitzewitz, 54; 9. Robert Friedrich, CZ, GASGAS, 52; 10. Chris Gundermann, KTM, 40.
dmsj 4.1: 1. Fynn Hannemann, Beta; 2. Pascal Sadecki, Fantic; 3. Garry Dittmann, TM; 4. Jeremy Nimmrich, Beta; 5. David Wagner, Husqvarna.
Stand (nach 6 von 7 Tagen): 1. Hannemann, 133 Punkte; 2. Sadecki, 128; 3. Nimmrich, 98; 4. Edvin Wiberg, S, Beta, 92; 5. Dittmann, 87; 6. Wagner, 73; 7. Felix Melnikoff, KTM, 64; 8. Niklas Niegelhell, 50; 9. Leonard Koch, Husqvarna, 47; 10. Gustav Mähler, S, Beta, 45.
dmsj 4.2: 1. Matthias Nic, KTM; 2. Erik Schmidt, Sherco; 3. Luca Harms, GASGAS; 4. Sky Maddox Dombrowski, KTM; 5. Niclas Leon Kallmeyer, KTM; 6. Max Schäfer, TM.
Stand (nach 6 von 7 Tagen): 1. Nic, 142 Punkte; 2. Kallmeyer, 125; 3. Dombrowski, 118; 4. Schmidt, 101; 5. Schäfer, 99; 6. Harms, 20.
Alle Ergebnisse gibt’s unter: enduro-dm.de
Fotos: Marcel Sänger | Quelle: DEM









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